Himmel über Adelsheim

Wilhelma Theater, Stuttgart

© Oliver Röckle

Mitwirkende

Jugendliche der Justizvollzugsanstalt Adelsheim . Gesang und Rap
Afrob . Rap
Viktoriia Vitrenko . Musikalische Leitung
Danny Fresh und Pheel . Workshops Freestyle-Rap und Human Beatbox
Nina Kurzeja . Regie
Marie Freihofer . Ausstattung
Katharina Gerhard . Projektleitung
Doris Schopf und Alexander Joseph . Lichtdesign
Alexander Schmidt .
Videoprojektionen
Nicolas Fritz
und Lukas Fuchs . Tontechnik
Sängerinnen des Vokalensembles Vocalissimo der Musikschule Mockmühl
Sophie Gisbertz und Johannes Blattner . Tanz

Es ist endlich soweit: nach pandemiebedingter Unterbrechung feiert das preisgekrönte Projekt „Himmel über Adelsheim – Eine Beethoven-RAPsody aus der JVA“ seine Premiere im Wilhelma Theater Stuttgart.

Gemeinsam mit straffällig gewordenen Jugendlichen aus der Justizvollzugsanstalt Adelsheim hat das Stuttgarter Kammerorchester ein einzigartiges soziales Musikprojekt geschaffen, bei dem sich die Beteiligten als gleichberechtigte Partner auf Augenhöhe begegnen. Wertschätzung und Respekt sowie die Erweiterung der eigenen Horizonte – sowohl künstlerisch als auch das soziale Umfeld betreffend – steht bei diesem Projekt im Zentrum. Für die jugendlichen Insassen der JVA geht es vor allem um die Stärkung der eigenen künstlerischen Ausdrucksfähigkeit und ihres Selbstbewusstseins, aber auch um das Trainieren sozialer Umgangsformen.

„Wir wollten uns mit den Jugendlichen gemeinsam in einen Schaffensprozess begeben, bei dem viel Platz für eigene Ideen und Wünsche bleibt. Wichtig war uns ein Prozess auf Augenhöhe, bei dem unsere Musiker:innen ebenso inspiriert herausgehen, wie es auch die Insassen der JVA tun: Musik auf künstlerisch hohem Niveau, bei dem eine vorurteilsfreie Begegnung zwischen ‚Draußen‘ und ‚Drinnen‘ möglich wird“, so Intendant Markus Korselt.

Gemeinsam mit Katharina Gerhard und Ulrike Stortz vom SKOhr-Labor, dem Musikvermittlungsprogramm des Stuttgarter Kammerorchesters, hat er die Idee für dieses Projekt entwickelt. Anlass war die Überlegung, in welchen gesellschaftlich aus dem Blick geratenen Bereichen ein Kammerorchester tätig werden kann. Dabei wurden bereits zahlreiche Bildungseinrichtungen in die künstlerische Arbeit einbezogen und somit Vorerfahrungen gesammelt in der Arbeit mit unterschiedlichen Zielgruppen und Künstler:innen aus verschiedenen Bereichen.

Dass in Adelsheim bereits seit vielen Jahren musikalisch gearbeitet wird, kam der Zusammenarbeit sehr zugute, da die Einrichtung mit entsprechenden Vorgängen vertraut ist. Die JVA ist mit 417 Haftplätzen eine der größten Jugendstrafanstalten Deutschlands und zuständig für männliche Strafgefangene aus ganz Baden-Württemberg.
In den letzten Wochen fanden zahlreiche Workshops mit den Jugendlichen in der JVA Adelsheim statt. Unter der musikalischen Leitung von Viktoriia Vitrenko und der Regie von Nina Kurzeja haben die Häftlinge zum einen Lieder von Beethoven einstudiert. Zum anderen haben sie eigene Texte zu Themen wie bspw. Freiheit, Sehnsucht, Enttäuschung und Diskriminierung geschrieben. Aus ihren persönlichen Geschichten sind eindrückliche Raps und Texte entstanden, die sie auf der Bühne darbieten werden. Angeleitet wurden sie von Rapper Danny Fresh und dem Beatboxer Pheel.

Unterstützt werden die Insassen der JVA bei der Aufführung von Sängerinnen des Vokalensembles der Musikschule Mockmühl. Das Stuttgarter Kammerorchester spielt Beethovens Streichquartett Nr. 11 f-Moll op. 95 und begleitet die Insassen. Der bekannte Rapper Afrob wird ebenfalls auf der Bühne stehen und einige Stücke performen.

Das Projekt „Himmel über Adelsheim“ wurde 2020 mit dem Preis „The Power of the Arts“ von der Philip Morris GmbH ausgezeichnet. Weitere Förderer sind: Albrecht-Auwärter-Stiftung, Gaby und Jürgen Kiehne, Louis Leitz Stiftung, Robert Breuning Stiftung, Karin Stellwaag, Vector Stiftung, Winfried Böhler Stiftung

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