© Oliver Röckle

Nikolaus von Bülow, was hat Sie dazu bewogen, Musiker zu werden?
Mein Vater fing, als wir noch kleine Kinder waren, nach langer Pause wieder an, Geige zu spielen. Meine älteren Geschwister hat das schnell gepackt, und da diese schon Geige spielten, war der nicht ganz uneigennützige Vorschlag des Musikschulleiters, ich solle doch Cello spielen. Meine Liebe lag schon früh bei der Kammermusik. Mein erstes Kammermusik-Projekt hatte ich im Alter von acht Jahren. Statt der üblichen Orchesterfreizeiten standen bei mir in den Ferien Kammermusik-Kurse an.

Welches sind die wichtigsten Stationen und Errungenschaften in Ihrer bisherigen Musikerlaufbahn?
Ich würde hier zwei Extrema hervorheben. Die zehn Jugendjahre bei Prof. Gerhard Hamann in Trossingen waren die Basis dessen, wovon ich jetzt zehre: dass ich meine eigene Idee in der Musik entwickle und mich nicht irgendeiner Idee einfach nur anschließe. Eine essenzielle Erfahrung! Ähnlich prägend war die Zeit in Lübeck und in Houston/USA mit Prof. Lynn Harrell, der mir die Augen dafür geöffnet hat, wie man mit kleinsten Veränderungen umso größer wirkende Konsequenzen, ja ganz neue musikalische Welten, hervorrufen kann.

Was bedeutet das SKO für Sie?
Als ich 2007 zum SKO kam, war die Besetzung noch eine andere als heute. So wie sich die Besetzung verändert hat, habe sicherlich auch ich mich verändert. Ich bin hier angekommen. Man hat im Laufe der Zeit zahlreiche Freundschaften im Orchester geschlossen und kennt einander mit allen Stärken und Schwächen sehr gut. Dieser persönliche Umgang in einem relativ kleinen Orchester hat eine andere Intensität und man hat auch mehr Möglichkeiten, Einfluss auf das Ergebnis auszuüben, als in einem Riesenorchester.

Wenn Sie nicht gerade proben oder konzertieren, was machen Sie am liebsten?
Ich liebe es z. B. zu kochen und mache gerne alles, was man irgendwie selbst machen kann, selbst – vom Reparieren bis zum Renovieren. Und ich bin ein passionierter Ski-Fahrer.

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